
Der Masterplan
Du willst mit Mnemotechnik für Prüfungen lernen? Dann zeigt dir diese Seite den Überblick, was zu tun ist.
Ich reite so viel auf den Vorteilen der Mnemotechnik herum, erwähne die Leistungen der Gedächtnissportler und erzähle meine eigenen Erfahrungen, weil viele die Bücher und auch meine Seiten fleißig gelesen haben, ohne das Wissen anzuwenden!
Meine Artikel über Lerntechnik könnten viel kürzer sein, wenn ich weniger über Motivation reden würde. Trotzdem glaube ich daran, dass eine solche Seite den Leser auf den Weg zur Beherrschung der Technik vorbereiten sollte. Ansonsten könnte ich auch einfach auf existierende Bücher verweisen.
Mnemotechnik ist einfach unsexy. Es braucht Zeit und Übung, ich schätze es wird mindestens zwei Wochen dauern, bis ein durchschnittlicher Student es zum ersten mal praktisch anwenden kann. Noch länger, bis er sich eine ganze Prüfung damit erarbeiten kann.
Daher auch hier noch mal der Appell: Durchhalten! Es mag dauern, aber es lohnt sich. Das Gehirn muss an eine neue, kreativere Art des Denkens gewöhnt werden. Das braucht eben Zeit!
Leider weiß ich um die Realität: Wer nicht ernsthafte Probleme mit seiner Lernleistung hat, wird viel Selbstdisziplin brauchen, um sich durchzukämpfen, obwohl auch die besten Studenten sich durch Mnemotechnik verbessern können.
Training
Ich habe die Grundtechniken der Mnemotechnik auf meiner Seite mit konkreten Beispielen aus der Tiermedizin erklärt. Das hat den Vorteil des Praxisbezuges. Aber auch den Nachteil, dass die Bedeutung des Übens etwas unterschlagen wird.
Wer schnelle Erfolge will, sollte Gedächtnissport üben, immer wieder mal 10 Minuten. Das Trainingsprogramm von MemoryXL ist dafür hervorragend geeignet.
Die Benutzung der Lociliste habe ich früher mit Zahlen und Spielkarten trainiert. Es war für mich ein wichtiges Erfolgsereignis, als ich zum ersten mal ein ganzes Kartenspiel auswendig konnte. Das bedeutet, die Reihenfolge von 52 Spielkarten korrekt und ohne Fehler zu erinnern. Für mich war das ein Meilenstein, und keineswegs ein Umweg.
Die Disziplin Speed Words ist etwas praxisbezogener. Daher sollte ein Praktiker mit dieser Disziplin am meisten üben.
Durch das Training dieser Disziplinen verstehst du die Techniken besser. Dein Gehirn gewöhnt sich daran, und du wendest die Techniken mit der Zeit schneller und zuverlässiger an.
Der nächste Vorteil ist, dass du deine Routen vorbereitest und verfeinerst. Wie ich an anderer Stelle auch schon gesagt habe, muss die Zahl deiner Routen explodieren. In umfangreichen Prüfungen kann man problemlos 50 Stück verbraten, und für Anfänger empfehle ich, gleich 5 Routenideen aufzuschreiben bevor es losgeht. Zum Beispiel: gut bekannte Wohnungen, Arbeitsplätze, Schule und Sporteinrichtungen.
Wer am Anfang mit nur einer Route arbeitet, läuft Gefahr, steckenzubleiben!
Erster Praxiseinsatz
Wenn du die Techniken verstanden und geübt hast, kannst du dir auch mal ein paar Praxisbeispiele suchen. Ideal sind Listen von Stichwörtern in einem Text, oder Listen von anatomischen Strukturen, die du für einen kleinen Prüfungsvortrag bräuchtest.
Diese Liste sollte lang genug sein, damit du den Vorteil gegenüber dem normalen Auswendiglernen merkst, vorrausgesetzt du bist schon schnell genug. Also vielleicht 10-20 Elemente. Die legst du auf die Liste ab. Dann gehst du die Liste noch einmal im Kopf durch, schaust nach, was fehlt. Dann musst du bis zur Prüfung die Liste noch mehrmals abrufen, und wirst hoffentlich feststellen, dass das Abrufen flüssig und sicher ist.
Gerade der Einsatz in der Praxis ist kritisch. Ich hatte auch Angst, mich drauf zu verlassen. Daher klein anfangen, viel wiederholen. Am Anfang dauert das Lernen mit Mnemotechnik definitiv länger als das "normale" Lernen. Das erfordert etwas Extraplanung.
Aber je früher du damit anfängst desto besser!
Viele Hürden
Ich sehe drei Hürden auf dem Weg zum mnemotechnik-orientiertem Lernen:
- Im Erstkontakt: Die Techniken wirken so schwierig, dass der Vorteil nicht erkennbar wird.
- Mangelndes Vertrauen während des Trainings: Natürlich kostet es etwas Zeit, und wer hat schon zuviel Zeit? 10 bis 15 Minuten fast täglich sind sehr viel, vor allem wenn man noch nicht überzeugt ist, dass es hilft!
- Angst vor dem praktischen Einsatz, Angst es für echte Prüfungen/Testate anzuwenden.
Ich glaube daran, dass jemand, der diese Hürden vorher schon bedenkt, diese auch leichter meistert.
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