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Die Storytechnik

Der Unterschied zwischen aktivem und passivem Wissen

Einfach erklärt ist der Unterschied zwischen passivem und aktivem Wissen wie der Unterschied, einen Lückentext auszufüllen oder den ganzen Text aufzusagen. Im ersten Fall kannst du das Wissen bereits anwenden. Du hast die Informationen schon mal gehört. Der Prüfer in einer mündlichen Prüfung kann es dir aus der Nase ziehen.

Aktives Wissen bedeutet, zu einem Stichwort eine längere Liste von Details nennen zu können. In Prüfungssituationen ist aktives Wissen ein Segen. Für Vorträge oder Vorlesungen die man selber hält, bedeutet aktives Wissen die Fähigkeit, frei vorzutragen, und Kompetenz auszustrahlen. Passives Wissen bedeutet Stottern und peinliche Pausen.

So ziemlich jeder, der nicht zufrieden ist mit der eigenen Lernleistung, hat öfters mal das Problem, nicht alle Details zu einem Stichwort oder Thema aus dem Gedächtnis produzieren zu können. Die restlichen Details sind eigentlich nicht unbedingt vergessen. Nur nicht schnell und ohne Nachfragen verfügbar.

Für passives Wissen gibt es also recht wenig Punkte. Je nach Einstellung des Prüfers. Klausuren können so gestellt sein, dass sie wenig aktives Wissen verlangen, aber verlassen kann man sich darauf nicht. Nutzt die Fragestellung die Ähnlichkeitshemmung im Stoff aus, dann reicht schon mal gesehen einfach nicht mehr aus!

Die Storytechnik

Bei der Storytechnik verknüpft man Bilder miteinander in einer Kette, die eine Geschichte ergeben. Nehmen wir als Beispiel die klassischen Entzündungszeichen. Rubor, Tumor, Calor, Dolor, Turgor.

Als Bilder könnte man verwenden: Rubin, Schwellung, kahle Glatze, Dole (ein Rabenvogel), Türkentaube.

Jetzt muss man diese Begriffe miteinander in einer Kette verknüpfen. Und zwar bildlich und möglichst lustig. Manchmal geht es nicht lustig und normalerweise geht es erst recht nicht ernst oder mit besonders viel Sinn.

In diesem Fall fällt ein Rubin auf eine kahle Glatze, der bekommt dort eine dicke Schwellung (die Comicvariante einer Beule). Darauf setzt sich eine Dole (sie könnte auch gleich was hinterlassen und den neuen Sitzplatz verschmutzen). Dann greift die Dole eine Türkentaube an.

Da sieht man aber auch gleich ein Problem: Wer nicht weiß was eine Dole oder eine Türkentaube ist, kann die obenstehende Erklärung kaum verwenden, oder muss sich erstmal im Internet schlau machen. Mnemotechnik ist immer sehr persönlich. Daher lohnt es sich auch kaum, Stoff in einer Art Mnemotechnikskript vorzuverdauen.

Mit der Storytechnik kann man sehr lange Ketten bauen. Mehr als zwanzig Kettenglieder sind aber nicht mehr pratikabel. Diese Technik ist der Locitechnik unterlegen. Sie ist langsamer, kreativ anstrengender, und erfordert mehr Wiederholungen. Auch der Zugriff auf einzelne Informationen ist umständlicher. Allerdings erfordert sie weniger Übung als die Locitechnik, und ist gerade für Anfänger und wenig Stoff noch recht praktisch.

Man muss nicht notwendigerweise eine lineare Kette bauen. Man kann die Story auch verzweigen. Das macht die Sache allerdings recht kompliziert und erfordert noch mehr Wiederholungen.

Am Anfang neigt man dazu, Ketten zu basteln, die wirklich wie eine Geschichte klingen, man könnte sie also niederschreiben. Eine weitere Stufe ist, rein bildlich zu denken, und keinen Spruch dazu aufzusagen. Das lässt sich aber sehr schwierig beschreiben. Dabei geht ein Bild ineinander über, der Übergang ist rein bildlich und entscheidend für die Qualität der Liste.

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